Mittwoch, 30. Juni 2010

Wir machen Physik

so, hab euch heut nicht vergessen, wollte zuerst nur mal kurz noch was erledigen und bin jetzt fertig...

So kanns gehen wenn man Physik studiert und heute wollt ich euch mal sagen was ich eigentlich mach.

Ihr habts sicher alle wieder vergessen aber ich arbeite mit den Daten des Sanae Radars. Das ist einer von vielen Radaren die sich alle zusammen SuperDARN nennen, um beide Polregionen rumstehen (also Sanea steht auf der Antarktis) und schauen was sich denn so in den oberen Atmosphaere und drueber hinaus bewegt. Also genauer nicht was, dass erkennt man nicht und eigentlich ist da auch nichts ausser Plasma, sondern wie es sich bewegt, also in welche Richtung und wie schnell.

Mit diesen Daten kann man dann unglaublich viel machen und ein Teilgebiet ist eben die Oszillationen dort zu beobachten. In dieses Teilgebiet gehoert meine Arbeitsgruppe, was so viel heisst wie ich beobachte Teilchen die sich hin und her bewegen. Jetzt ham diese Teilchen nicht einfach so angefangen sich zu bewegen sondern muessen irgendwann mal 'angeschuckt' worden sein und wie genau, schau ich an. (Okay, eigentlich schau ich mir nur eine genaue Bewegung von denen an und wie die Zustande gekommen sein koennte, aber das ist jetzt grade Physik fuer Dummies, sorry wenn es zu tief fuer euch ist.)

Es wird vermutet das diese Bewegung vom Sonnen Wind heruht. Der bewegt sich nicht gleichmaessig und auch das magnetische Feld ist nicht immer konstant, das schwankt auch. Und die Vermutung ist jetzt eben das die Parameter des Sonnen Windes sich gleich bewegen wie die in der Magnetosphaere, die Sanae beobachtet.

Soviel zur Theorie, was mach ich jetzt also(oder hab ich gemacht, da ich mit dem Schritt gerade fertig bin):

Um die bewegung von einem Teilchen festzustellen wir einfach alle paar Sekunden (Vorzugsweisse in einem festen Abstand aber das wird nicht immer eingehalten) gemessen wie schnell es ist. Also die Geschwindigkeit. Im Fall vom Radar einfach wieschnell es sich auf den Radar zu bzw. weg bewegt. Da die Teilchen sich in der Welle die ich anschauen will nur senkrecht zu den Feldlinien des Erdmagnetfeldes bewegen koennen reicht das. Sateliten liefern das ganze in 3D, also zu jedem Zeitpunkt 3 Zahlen die mir sagen wie schnell das beobachtete Etwas gerade in 3 verschiedene Richtungen gegangen ist.

Wenn man jetzt nur anschaut wie sich das ganze bewegt sagt das einem eigentlch nichts, also wir eine Fourier Transformation durchgefuehrt. Die gibt mir dann an welchen Frequenzen in meiner Bewegung sind. Also wie oft pro Sekunde das Ding hin und her laeuft. Die meisten Wellen haben aber nicht nur eine Frequenz, sondern ganz viele zusammengemixte die sich dann einfach Ueberlagern. Ich hab mir hier mal gerade ein Beispiel gebastelt das zwei Frequenzen zeigt. Im Sinus wie sich das Teilchen also bewegt und in FFT die Fourier Transformation, also welche Frequenzen drin sind. in diesem Fall gerade 2.


In den Daten die ich jetzt vom Satelit bekomme ist das Prinzipiell das Gleiche, nur eben komplizierter:


Was ich jetzt mache ist, dass ich in den Daten die mir der Satelit liefert, sowohl ueber die Geschwindigkeit der Teilchen als auch im Magnetfeld, nach den gleichen Frequenzen suche. Bei diesem Tag ergeben mir die Geschwindigkeiten jetzt folgendes:



Und nun kann ich sie vergleichen. Bei diesen Daten zum Beispiel seh ich jetzt das beide, Radar und Satelit einen Peak bei 1.5 und bei 2 mHz haben, es lohnt sich also die genauer anzuschauen und das mach ich ab jetzt...

So,das war jetzt ein kleiner Ausschnitt von meinem Uni-Leben ich hoffe ihr seid nicht zuuuu gelangweilt...

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